Autismus, ADHS, Dyslexie – für viele sind das noch Defizite. Für Unternehmen sind sie oft die Perspektive, die Projekte voranbringt.
Der Arbeitsmarkt verändert sich spürbar. Laut Hiring Lab sank die Zahl der Stellenausschreibungen im ersten Quartal 2025 um über 7 %. Gleichzeitig plant rund ein Drittel der Unternehmen laut IW Köln sogar Stellenabbau. Weniger offene Positionen bedeuten mehr Vorsicht – Unternehmen wollen genau die Richtigen einstellen.
Doch wer immer nur das Erwartbare sucht, übersieht oft das Wertvollste: Menschen, die anders denken.
Neurodiversität beschreibt, was längst Realität ist: Nicht alle Gehirne ticken gleich. ADHS, Autismus oder Dyslexie prägen, wie Menschen Informationen verarbeiten, Probleme lösen und kommunizieren. Oft sind es gerade diese Unterschiede, die entscheidend weiterhelfen. Sie erkennen Muster schneller, vertiefen sich hartnäckiger, denken um Ecken, die anderen verborgen bleiben. Doch damit diese Stärken wirken, muss man sie erst sehen – und wollen.
Hier scheitern viele Prozesse. Bewerbungen werden auf Gradlinigkeit geprüft, Vorstellungsgespräche belohnen Smalltalk und spontane Schlagfertigkeit. Was neurodiverse Kandidaten oft nicht liefern. Dafür bringen sie Klarheit, Fokustiefe und andere Blickwinkel. Fähigkeiten, die in IT-Projekten, Analyse- und Entwicklungsaufgaben Gold wert sind.